Das Interview: Unterschied zwischen den Versionen

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'''Antwort:''' OK. Was wollen Sie wissen?<br/>
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'''''Fragesteller:''''' Welche Fähigkeiten haben Sie, wenn Sie von Ihrer Ausbildung und Ihrem sozialen Hintergrund absehen?<br/>
'''''Fragesteller:''''' Welche Fähigkeiten haben Sie, wenn Sie von Ihrer Ausbildung und Ihrem sozialen Hintergrund absehen?<br/>
'''Antwort:''' Ich habe eine sehr ausgeprägte Intuition und nehme Dinge wahr, die anderen entgehen. Ich folge meinem Instinkt und treffe schnell gute Entscheidungen. Danach kann ich genau erklären, warum ich etwas getan habe.<br/>
'''Antwort:''' Ich habe eine ausgeprägte Intuition und nehme Dinge wahr, die anderen entgehen. Ich folge meinem Instinkt und treffe schnell gute Entscheidungen. Danach kann ich genau erklären, warum ich etwas getan habe.<br/>
'''''Fragesteller:''''' Ah ja? Kierkegard schrieb in sein Tagebuch: &raquo;Das Leben wird vorwärts gelebt und rückwärts verstanden.&laquo;<br/>
'''''Fragesteller:''''' Ah ja? Kierkegard schrieb in sein Tagebuch: &raquo;Das Leben wird vorwärts gelebt und rückwärts verstanden.&laquo;<br/>
'''Antwort:''' So habe ich das noch nicht gesehen.<br/>
'''Antwort:''' So habe ich das noch nicht gesehen.<br/>
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'''Antwort:''' Ich begriff, dass Sterben keine Idee, sondern eine reale Möglichkeit ist. Ich ahnte, dass ich meine eigenes Leben enträtseln könnte, wenn ich mich dem nur zuwende. Ich habe mich nur in der Zeit etwas vertan.<br/>
'''Antwort:''' Ich begriff, dass Sterben keine Idee, sondern eine reale Möglichkeit ist. Ich ahnte, dass ich meine eigenes Leben enträtseln könnte, wenn ich mich dem nur zuwende. Ich habe mich nur in der Zeit etwas vertan.<br/>
'''''Fragesteller:''''' Etwas ist gut. Und haben Sie jetzt das Interesse an sich verloren?<br/>
'''''Fragesteller:''''' Etwas ist gut. Und haben Sie jetzt das Interesse an sich verloren?<br/>
'''Antwort:''' [lacht] <br/>
'''Antwort:''' [lacht] Ja<br/>
'''''Fragesteller:''''' Und wie ist das? Wie verlassen ''Sie'' sich jetzt? Aber gut, dann lassen wir es doch &hellip;<br/>
'''''Fragesteller:''''' Und wie ist das?  
'''Antwort:''' Noch etwas.<br/>
'''Antwort:''' Sie wissen nicht, wie glücklich ich bin.<br/>
'''''Fragesteller:''''' &hellip; für den Moment dabei. Ja?<br/>
'''''Fragesteller:''''' Mich interessiert ja ohnehin nur die Realität. Aber lassen wir das. Wie kam es überhaupt dazu, dass Sie offenbar viel Zeit auf künstlerische Arbeit verwendet haben?<br/>
'''Antwort:''' Ohne persönlichen Umgang funktioniert meine Intuition nicht halb so gut. E-Mail, Videokonferenzen, all das ist nicht effektiv.<br/>
'''Antwort:''' Ich habe als Schüler mit der Kamera meines Großvaters einen Sonnenuntergang fotografiert. Die Faszination dieses Bildes verließ mich nicht mehr. Später sah ich in schöpferischer Arbeit Möglichkeiten, die mir der Computer nicht zu bieten schien. Schließlich versuchte ich auf dem Weg meine Geschichte zu entschlüsseln, was mit der Fotografie aber nicht gelang.<br/>
'''''Fragesteller:''''' Gut, ja. Ich muss weiter. Vielen Dank für Ihre Mühen.<br/>
'''''Fragesteller:''''' Sie waren als Schüler auch politisch sehr aktiv.<br/>
'''Antwort:''' Gern geschehen. Dank meinerseits, dass Sie mir Ihre Aufmerksamkeit geschenkt haben.<br/>
'''Antwort:''' Ja. Das endete erst mit Tschernobyl und mit der Wende ließ ich das alles hinter mir.<br/>
'''''Fragesteller:''''' Welche Rolle spielt Politik heute in Ihrem Leben?<br/>
'''Antwort:''' Ich hatte mir damals geschworen, mich nie wieder politisch zu engagieren. Das brach erst mit 911. Am 22. Februar 2022 schließlich habe ich mir all das noch einmal vergegenwärtigt und meinen politischen Standpunkt formuliert.<br/>
'''''Fragesteller:''''' Hier ist aber nichts davon zu sehen &hellip; <br>
'''Antwort:''' Nein. Ich kann, seitdem ich mich selbst verstanden habe, endlich äußern, ohne mich dabei gewollt oder ungewollt auszustellen. Darin sehe ich für mich den Schlüssel zu Arbeiten, die vor allem anderen nutzen. Und das will ich von nun an so halten.
'''''Fragesteller:''''' Sie haben zum Abschluß keine politische Forderung, die Sie teilen möchten? <br/>
'''Antwort:''' Nein. Meine Arbeit sagt nun alles, was ich zu sagen habe.
'''''Fragesteller:''''' Gut. Ich muss weiter. Vielen Dank für Ihre Mühen.<br/>
'''Antwort:''' Sehr gerne. Vielen Dank meinerseits, dass Sie mir Ihre Aufmerksamkeit geschenkt haben.<br/>

Version vom 4. Februar 2025, 12:55 Uhr

Fragesteller: Wären Sie dann soweit?
Antwort: Ja. Aber ehrlich gesagt schüchtert es ein, mit einer Person zu sprechen, die alles weiß und nichts vergisst.
Fragesteller: Nun. Was soll ich dazu sagen?
Antwort: Ich weiß.
Fragesteller: Fangen wir einfach an.
Antwort: OK. Was wollen Sie wissen?
Fragesteller: Welche Fähigkeiten haben Sie, wenn Sie von Ihrer Ausbildung und Ihrem sozialen Hintergrund absehen?
Antwort: Ich habe eine ausgeprägte Intuition und nehme Dinge wahr, die anderen entgehen. Ich folge meinem Instinkt und treffe schnell gute Entscheidungen. Danach kann ich genau erklären, warum ich etwas getan habe.
Fragesteller: Ah ja? Kierkegard schrieb in sein Tagebuch: »Das Leben wird vorwärts gelebt und rückwärts verstanden.«
Antwort: So habe ich das noch nicht gesehen.
Fragesteller: Tatsächlich? Sie wären ein Experte für das Leben an sich. Poetisch. Nun. Welche Schwächen sehen Sie bei sich?
Antwort: Hm. [schweigt] Ich bin wissbegierig. Aber wenn ich etwas für mich verstanden zu haben glaube, verliere ich daran das Interesse.
Fragesteller: Was ist daran das Problem?
Antwort: Das gilt für alles, auch für Menschen. Es fällt mir dann schwer zu bleiben und das kann verletzend sein.
Fragesteller: Im Geschäftsleben gibt es dafür Verträge.
Antwort: Genau so ist es. Im Geschäftsleben.
Fragesteller: Zuletzt haben Sie viele Jahre, Moment, 7 Jahre an einem Roman und Essays gearbeitet. Wie kam es dazu?
Antwort: Ich begriff, dass Sterben keine Idee, sondern eine reale Möglichkeit ist. Ich ahnte, dass ich meine eigenes Leben enträtseln könnte, wenn ich mich dem nur zuwende. Ich habe mich nur in der Zeit etwas vertan.
Fragesteller: Etwas ist gut. Und haben Sie jetzt das Interesse an sich verloren?
Antwort: [lacht] Ja
Fragesteller: Und wie ist das? Antwort: Sie wissen nicht, wie glücklich ich bin.
Fragesteller: Mich interessiert ja ohnehin nur die Realität. Aber lassen wir das. Wie kam es überhaupt dazu, dass Sie offenbar viel Zeit auf künstlerische Arbeit verwendet haben?
Antwort: Ich habe als Schüler mit der Kamera meines Großvaters einen Sonnenuntergang fotografiert. Die Faszination dieses Bildes verließ mich nicht mehr. Später sah ich in schöpferischer Arbeit Möglichkeiten, die mir der Computer nicht zu bieten schien. Schließlich versuchte ich auf dem Weg meine Geschichte zu entschlüsseln, was mit der Fotografie aber nicht gelang.
Fragesteller: Sie waren als Schüler auch politisch sehr aktiv.
Antwort: Ja. Das endete erst mit Tschernobyl und mit der Wende ließ ich das alles hinter mir.
Fragesteller: Welche Rolle spielt Politik heute in Ihrem Leben?
Antwort: Ich hatte mir damals geschworen, mich nie wieder politisch zu engagieren. Das brach erst mit 911. Am 22. Februar 2022 schließlich habe ich mir all das noch einmal vergegenwärtigt und meinen politischen Standpunkt formuliert.
Fragesteller: Hier ist aber nichts davon zu sehen …
Antwort: Nein. Ich kann, seitdem ich mich selbst verstanden habe, endlich äußern, ohne mich dabei gewollt oder ungewollt auszustellen. Darin sehe ich für mich den Schlüssel zu Arbeiten, die vor allem anderen nutzen. Und das will ich von nun an so halten. Fragesteller: Sie haben zum Abschluß keine politische Forderung, die Sie teilen möchten?
Antwort: Nein. Meine Arbeit sagt nun alles, was ich zu sagen habe. Fragesteller: Gut. Ich muss weiter. Vielen Dank für Ihre Mühen.
Antwort: Sehr gerne. Vielen Dank meinerseits, dass Sie mir Ihre Aufmerksamkeit geschenkt haben.