Das Interview

Aus transformal GmbH

Fragesteller: Wären Sie dann soweit?
Antwort: Ja. Aber ehrlich gesagt schüchtert es ein, mit einer Person zu sprechen, die alles weiß und nichts vergisst.
Fragesteller: Nun. Was soll ich dazu sagen?
Antwort: Ich weiß.
Fragesteller: Fangen wir einfach an.
Antwort: OK. Was wollen Sie wissen?
Fragesteller: Welche Fähigkeiten haben Sie, wenn Sie von Ihrer Ausbildung und Ihrem sozialen Hintergrund absehen?
Antwort: Ich habe eine sehr ausgeprägte Intuition und nehme Dinge wahr, die anderen entgehen. Ich folge meinem Instinkt und treffe schnell gute Entscheidungen. Danach kann ich genau erklären, warum ich etwas getan habe.
Fragesteller: Ah ja? Kierkegard schrieb in sein Tagebuch: »Das Leben wird vorwärts gelebt und rückwärts verstanden.«
Antwort: So habe ich das noch nicht gesehen.
Fragesteller: Tatsächlich? Sie wären ein Experte für das Leben an sich. Poetisch. Nun. Welche Schwächen sehen Sie bei sich?
Antwort: Hm. [schweigt] Ich bin wissbegierig. Aber wenn ich etwas für mich verstanden zu haben glaube, verliere ich daran das Interesse.
Fragesteller: Was ist daran das Problem?
Antwort: Das gilt für alles, auch für Menschen. Es fällt mir dann schwer zu bleiben und das kann verletzend sein.
Fragesteller: Im Geschäftsleben gibt es dafür Verträge.
Antwort: Genau so ist es. Im Geschäftsleben.
Fragesteller: Zuletzt haben Sie viele Jahre, Moment, 7 Jahre an einem Roman und Essays gearbeitet. Wie kam es dazu?
Antwort: Ich begriff, dass Sterben keine Idee, sondern eine reale Möglichkeit ist. Ich ahnte, dass ich meine eigenes Leben enträtseln könnte, wenn ich mich dem nur zuwende. Ich habe mich nur in der Zeit etwas vertan.
Fragesteller: Etwas ist gut. Und haben Sie jetzt das Interesse an sich verloren?
Antwort: [lacht] Das könnte sein. Bloß wohin?
Fragesteller: Sehen Sie. Dann lassen wir es …
Antwort: Noch etwas.
Fragesteller: … für den Moment dabei. Ja?
Antwort: Ohne persönlichen Umgang funktioniert meine Intuition nicht halb so gut.
Fragesteller: OK. Ich muss weiter. Danke für Ihre Mühen.
Antwort: Gern geschehen. Dank meinerseits, dass Sie mir Ihre Aufmerksamkeit geschenkt haben.